Als Medizinprodukt und Hilfsmittel im Alltag sind Latexhandschuhe weit verbreitet. Als Hersteller und Anbieter bewältigt AMPri den Spagat zwischen anspruchsvollen Produktionsbedingungen, gesellschaftlicher Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit.
Latexhandschuhe sind aus dem Alltag seit inzwischen mehr als 100 Jahren nicht mehr wegzudenken. Ob als OP-Handschuhe, in Medizin und Pflege, in Lebensmittelindustrie und Handwerk oder im privaten Haushalt: Einweghandschuhe aus Latex tragen mit ihren spezifischen Eigenschaften maßgeblich zur Sicherheit und Hygiene in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen bei. Eine aktuelle Erhebung der Universitätsklinik Leipzig hat ergeben, dass allein an dieser einen Klinik pro Tag rund 18.500 Paar Einweghandschuhe verbraucht werden.1 Auch wenn sich in den letzten Jahren alternative Materialien wie Nitril oder Vinyl zunehmend etabliert haben, dominiert der Latexhandschuh aus Naturkautschuk laut Fortune Business Insights 2023 weiterhin den weltweiten Markt.2
„Weißes Gold“ Naturkautschuk – ein Rohstoff mit großer Verantwortung
Auch wenn die Automobilindustrie als größte Abnehmer mehr als ein Drittel der 300.000 Tonnen Naturkautschuk beansprucht, die insgesamt allein in Deutschland pro Jahr verbraucht werden, lohnt auch für verantwortungsbewusste Hersteller von Latexhandschuhen sowie für deren Nutzer ein Blick auf die Herkunft des vielseitigen Rohstoffs.
Die Quelle des begehrten Naturmaterials ist der Kautschukbaum (Hevea brasiliensis). Rund 90 Prozent des weltweiten Bedarfs decken Plantagen in Asien, vor allen Dingen in Thailand, Indonesien, Malaysia, Vietnam, Indien und Sri Lanka. Die Agroforstwirtschaft, bei der Kautschukbäume mit Obstbäumen, Gemüse oder Forstpflanzen kombiniert werden, gewinnt neben dem monokulturellen Plantagenbau zunehmend an Bedeutung. Dies geschieht oft in Zusammenarbeit mit internationalen Entwicklungsorganisationen, die nachhaltigere Anbauformen fördern. Nicht nur aufgrund der ökologischen Begleiterscheinungen des Plantagenbaus sind verantwortungsbewusste Anbieter gefragt, einen kritischen Blick bei der Auswahl von Produkten und Herstellern zu wahren. So sind auch die Arbeitsbedingungen vor Ort sowie grundlegende Fragen der Nachhaltigkeit aller Produktionsprozesse Aspekte, zu denen deutsche Anbieter zunehmend problembewussten und kritischen Kunden Rede und Antwort stehen müssen.
Der größte Teil der in Deutschland angebotenen Einweghandschuhe stammt aus chinesischer Produktion. Den hier realisiert geringen Produktionskosten stehen jedoch nicht selten ein vergleichsweise sorgloser Umgang mit Fragen der Umweltverträglichkeit und sozialer Verantwortung gegenüber.
Vertrauen ist gut … AMPri wirft einen kritischen Blick auf die Produktion
Als renommierter Hersteller und Großhändler für medizinische Einwegprodukte arbeitet AMPri unter anderem mit Naturkautschuk-Partnern aus Thailand, Indonesien, Malaysia und Sri Lanka zusammen. 2024 erhielt AMPri von Ecovadis den Goldstatus und zählt damit zu den Top 2% der Branche im Bereich Nachhaltige Beschaffung. Als verantwortungsbewusster Kooperationspartner überzeugt sich AMPri dabei regelmäßig vor Ort von den konkreten Produktionsbedingungen, wie zuletzt bei einem Partner auf Sri Lanka. Auf den Plantagen wird zertifizierter Bio-Kautschuk (USDA/NOP & EU) geerntet.
Nicht nur in Bezug auf die Arbeitsbedingungen haben sich die Verantwortlichen von AMPri hierbei vergewissert, dass internationale Standards eingehalten werden. Insbesondere im Bemühen um eine nachhaltige Rohstoffgewinnung konnten die Partner auf Sri Lanka überzeugen: Beim Betrieb der Plantagen und der Verarbeitung des hier erzeugten Naturkautschuks setzt man zeitgemäß auf ein kreislaufwirtschaftliches System, das präzise auf den Lebenszyklus des Hauptdarstellers – des Kautschukbaums – abgestimmt ist.
Von der Pflanzung eines neuen Kautschukbaums bis zur ersten Ernte des begehrten „weißen Goldes“ vergehen fünf bis sieben Jahre. Mit knapp 30 Jahren stellt der Baum die Latexproduktion ein, hat damit für die Plantagenbetreiber seine Schuldigkeit getan und wird ersetzt. Der 20 bis 40 Meter hohe und im Plantagenanbau etwa 35 cm durchmessende Baum wird im Falle der von AMPri genutzten Produktionsstätten zur Energieerzeugung für die Herstellung von Einweghandschuhen genutzt. Durch die Verarbeitung des Altbestandes zu Biomasse wird eine erneuerbare Quelle genutzt, die für eine ausgezeichnete Effizienz bei der Energiegewinnung sorgt. Gleichzeitig reduziert die Nutzung von Biomasse Emissionen bei der Energiegewinnung. So ist es inzwischen gelungen, einen effizienten Kreislauf aus Neubepflanzung, Milchsaftgewinnung und Energiegewinnung aus ausgemusterten Bäumen zu etablieren, durch den auf die in Produktionsländern wie China verbreitet genutzte Energieerzeugung aus Kohle verzichtet werden kann.
„Latexhandschuhe sind aus hygienischen, sicherheitstechnischen und praktischen Gründen unausweichlich mehrheitlich Einwegprodukte“, sagt Thomas Böhme, Gründer und Geschäftsführer bei AMPri. „Trotzdem oder gerade deshalb legen wir höchsten Wert darauf, dass die Produkte in unserem Sortiment nicht nur mit Qualität und Preis überzeugen, sondern auch in Fragen der Nachhaltigkeit und der sozialen Verantwortung hohen Ansprüchen genügen können. Dies ist ein zentraler Faktor bei der Auswahl unserer weltweit agierenden Partner und wird von uns immer wieder kritisch hinterfragt und überprüft.“
EUDR – die neue Herausforderung für die Kautschukbranche
Die fundierte Kenntnis über die genannten Prozesse und Märkte sowie unsere enge Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort wird in Zukunft noch weitaus wichtiger werden, als sie es bereits ist. Ab dem 30.12.2024 tritt die europäische Entwaldungsverordnung (EUDR) in Kraft, und jedes Unternehmen, das mit Kautschuk oder Kautschukprodukten arbeitet, muss sich intensiv mit den damit verbundenen Anforderungen auseinandersetzen.
Im Unterschied zu vielen anderen Gesetzgebungen tragen nicht nur die Hersteller oder Inverkehrbringer die Hauptverantwortung. Auch Unternehmen in der nachgelagerten Lieferkette, die nicht als KMU gelten, werden verpflichtet, nahezu dieselben Pflichten wie die Erst-Inverkehrbringer zu erfüllen. Besonders die verpflichtende Sammlung von Informationen aus der Lieferkette wird viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Während das Erzeugerland des Rohstoffs vielleicht noch einfach zu erfassen ist, wird die genaue Angabe der Geodaten der Anbauflächen komplizierter. Bei Grundstücken über 4 Hektar reicht eine zentrale Koordinatenangabe nicht aus – hier müssen Polygon-Daten zur genauen Skizzierung der Flächen hinterlegt werden.
Darüber hinaus müssen überprüfbare Informationen zur Entwaldungsfreiheit sowie zur Einhaltung der lokalen Gesetze während der Produktion geliefert werden. Eine weitere Herausforderung stellt die Risikobewertung dar, für die die EU verschiedene Kriterien vorgibt. Dazu zählen die Bewertung des Erzeugerlandes, die Komplexität der Lieferkette, die Rechtstaatlichkeit im Erzeugerland und die Prüfung der Entwaldungsfreiheit in den genannten Geodaten, sowie mögliche Ansprüche indigener Völker auf das Land.
Sind alle Daten vollständig und die Risikobewertung positiv, kann das Unternehmen eine Sorgfaltserklärung abgeben und eine Referenznummer beantragen. Nur mit dieser Referenznummer dürfen die Produkte in der EU in Verkehr gebracht oder ausgeführt werden.
Wir bei AMPri sind durch unsere langjährige Erfahrung und unsere partnerschaftliche Zusammenarbeit in den Rohstoffländern bestens vorbereitet, um diese neuen Anforderungen zu erfüllen.
Stellen Sie sicher, dass Ihre Lieferanten ebenfalls in der Lage sind, dies zu tun. Sollte Ihr Unternehmen die KMU-Grenze überschreiten, werden Sie auf diese Sorgfaltspflichten angewiesen sein. Als Nicht-KMU-Marktteilnehmer sind Sie genauso verpflichtet, Informationen zu sammeln, Risikobewertungen durchzuführen und Sorgfaltserklärungen abzugeben wie andere Akteure in der Lieferkette. Sie können sich zwar auf die Referenznummer des Inverkehrbringers berufen, aber bedenken Sie: Die Haftung liegt allein bei Ihnen.
Da diese Verordnung nicht nur einen erheblichen administrativen Aufwand bedeutet, sondern auch Pflichten und Haftung mit sich bringt, sollte Ihre Lieferkette jetzt gründlicher denn je überprüft werden.
Sind Sie und Ihre Lieferanten bereit? AMPri ist es.
Quellen:
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